Frühjahrstagung der Synode 2022

Bericht von der Online-Frühjahrstagung

Es war im Vorfeld keine leichte Entscheidung: Sollte die Frühjahrstagung der Kreissynode in Präsenz oder digital stattfinden. Die hohen Infektionszahlen und die in Brandenburg recht hohe Hosptitalisierungsrate ließ dem Präsidium am Ende keine andere Wahl, als online über die Videoplattform "Zoom" zu tagen. Der auch in technischer Hinsicht auf den neusten Stand gebrachte neue Sitzungsraum der Superintendentur machte es möglich, dass zumindest das Präsidium an einem Ort zusammenkam und sich auf kurzem Wege abstimmen konnte.

Einen Vorteil hatte die Online-Variante auch: So konnten sich hochrangige Gäste zuschalten und ein Grußwort direkt zu den Synodalen sprechen, so der Präses der Landessynode Harald Geywitz sowie der Superintendent des benachbarten Kirchenkreisen Berlin-Neukölln Christian Nottmeier. 

Außerdem kam es so zu einer zügig durchgeführten Tagung, die viele wichtige Themen des Kirchenkreises anriss. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaustausch zum Thema Regionale Zusammenarbeit.

In ihrer einleitenden Rede nahm Superintendentin Katrin Rudolph dafür eine Anleihe aus der Technik. Im gerade installierten landeskirchlichen Intranet werde die Schnittstelle zwischen Nutzer:in und System "lokale Vertrauensinstanzen" genannt. "Gemessen daran, dass die griechische Bedeutung des Begriffs für Glauben eigentlich zuerst Vertrauen ist, wäre das auch eine gute Rollenbeschreibung für uns alle, die Synodalen, die Verantwortungsträger:innen im Kirchenkreis." So mögen alle sichtbar und spürbar lokale Vertrauensinstanzen sein, für das, was Kirche ausmacht, wünschte sich die Superintendentin.

Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, die aus Görlitz zugeschaltet war, gab anschließend einen Überblick über regionalen Entwicklungen in den anderen Kirchenkreisen, die zum Sprengel Görlitz gehörten.

Anschließend tauschten sich die Synodalen in kleineren Gruppen über Erfahrungen und Entwicklungen im Kirchenkreis Zossen-Fläming aus. So wurde aus der Arbeit von Regionalausschüssen berichtet, die sich in einigen Regionen des Kirchenkreises bereits gebildet haben oder zum Thema Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung als Instrumente regionaler Zusammenarbeit. Wie eine Gesamtkirchengemeinde gebildet wird, konnten die Synodalen aus dem bisherigen Pfarrsprengel Woltersdorf-Jänickendorf hören und aus Jüterbog wurde über die Bildung des Pfarrsprengels Nuthe-Fläming berichtet. Nicht zuletzt war auch die regionale Gestaltung des Erprobungsraums im Pfarrsprengel im Niederen Fläming ein Thema.

Im zweiten Teil der Tagung war die Pröpstin der Landeskirche Christa-Maria Bammel zugeschaltet, die einen Impuls über die Bedeutung von Dritten Orten in der Landeskirche beitrug. Gemeint seien damit Orte, die quer zu den Strukturen einer Kirchengemeinde liegen. Sie zeichnen sich durch innovative Konzepte, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Attraktivität für bestimmte Zielgruppen und eine gewisse Einzigartigkeit aus. Das trifft auch auf die Jugendkirche unseres Kirchenkreises zu, die gerade in einer ehemaligen Schule in Zossen aufgebaut wird. Hier startete kürzlich ein Aufrugf Informationen zum aktuellen Stand der Jugendkirche als einem solchen "Dritten Ort". Die nimmt in einer ehemaligen Schule nahe des Zossener Bahnhofs gerade Fahrt auf, berichtete die Beauftragte für Jugendarbeit, Katrin Noglik. Es gab bereits einen Filmabend, Putz- und Einrichtungsaktionen. Erst kürzlich startete unter dem Motto "#youre wellcome" ein Aufruf, kreative Beiträge zur Jahreslosung einzureichen, die zur offiziellen Eröffnung der Jugendkirche vorgestellt werden sollen. Geplant sind in diesem Jahr noch mehrere Workshops. Außerdem ist gerade ein Konzept zum Fundraising in Arbeit. Ein Baustein wird dabei das Spendentool auf unserer Webseite sein.

Breiteren Raum nahm auch um die Situation der Ukraine, insbesondere der Geflüchteten hierzulande ein, die inzwischen auch in großer Zahl in den Kirchenkreis kommen. Viele Gemeinden engagieren sich, stellen Unterkünfte zur Verfügung, planen Hilfsangebote, sowie Kontaktmöglichkeiten in Gemeindezentren und Kirchen. Diakonie-Leiter Holger Lehmann warb für eine bessere Koordination und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. "Das ist erst der Anfang, und wir sehen bereits heute viel höhere Zahlen, als 2015", sagte der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Teltow-Fläming. Wichtig sei, dass die vor dem Krieg geflohenen, sich möglichst zügig registrieren, um schnell finanzielle und sonstige Unterstützung erhalten zu können. Darauf sei der Landkreis und die Kommunen jedoch nur begrenzt vorbereitet. Kirchengemeinden sollten im Moment vor allem Begegnungsmöglichkeiten schaffen.

Im Verlauf der Debatte zeigte sich schnell, dass bereits eine ganze Menge getan wird: Flüchtlinge werden bei Behördenterminen begleitet, es gibt Willkommensangebote, Café-Nachmittage in Gemeindehäusern, deren Kapazitäten schnell erschöpft sind. Erste Unterkunftsmöglichkeiten in Pfarr- und Gemeindehäusern werden bereitgestellt.

Stephanie Günther stellte anschließend noch die Aktivitäten rund um das Projekt "Fairer Kirchenkreis" vor, das gemeinsam mit dem Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg auf den Weg gebracht wurde. Die Workshops dazu laufen derzeit recht erfolgreich, der geplante Glaubenskurs wurde allerdings in den September verschoben. Die beiden Exkursionstage, jeweils in unserem Kirchenkreis udn einer in Tempelhof-Schöneberg sind in Planung. In einem monatlich erscheinendem Newsletter wird über Themen zum "Fairen Kirchenkreis" informiert. Anmeldungen dafür sind weiterhin online möglich. 

Zuletzt stand noch das Thema "Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis" auf der Tagesordnung. Der Beauftragte Friedemann Düring berichtete von der Entwicklung der Zugriffszahlen der Webseite , die von rund 16.000 im Jahr 2016 auf rund 31.000 im Jahr 2021 gestiegen sind. Dennoch sei nun die Zeit für einen Relaunch gekommen. Mit der Plattform der dänisch-deutschen Firma Churchdesk habe man nun eine hervorragende Arbeits- und Vernetzungsplattform erhalten, die viele neu Wege möglich machten und Arbeitsabläufe erleichtert. 

Zudem ist die Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen Jahren digitaler geworden und setzt mehr auf Beteiligung. Dazu zählt auch die aktuelle Umfrageaktion: "Was gibt Ihnen Hoffnung?", mit der der Kirchenkreis viele Menschen bewegen möchte, darüber nachzudenken. "Gerade in diesen Zeiten zunehmender Ängste und dem Überfall auf die Ukraine ist diese Frage wichtiger denn je", begründet Friedemann Düring die Aktion und ruft dazu auf, die Postkarten aktiv in den Gemeinden zu verteilen.

   Impressionen der Online-Tagung der Kreissynode