31/03/2025 0 Kommentare
Dankbarkeit für das gemeinsam Erreichte und der Blick voraus
Dankbarkeit für das gemeinsam Erreichte und der Blick voraus
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Dankbarkeit für das gemeinsam Erreichte und der Blick voraus
Es lag ein Hauch von Wehmut und Abschied über der Frühjahrstagung der Kreissynode am 29.3. in Luckenwalde. Nicht nur für Superintendentin Dr. Katrin Rudolph war es die letzte Synodaltagung in ihrer aktuellen beruflichen Funktion. Auch weitere Synodale sowie die Pfarrer:innen Florence Hänicke und Timo Versemann (beide Trebbin) verlassen den Kirchenkreis.
Aber zuvor hieß es noch einmal ordentlich arbeiten, wichtige thematische Impulse wahrnehmen, zukunftsweisende Beschlüsse fassen und und Ämter zu besetzen.
Gleich in der Andacht zu Beginn wurde der neue Kreisposaunenwart Jörg Borleis in sein neues Amt eingeführt. Natürlich bereicherten er und seine Frau Christine Borleis die Synode entsprechend musikalisch.

Anschließend berichtete Katrin Rudolph aus der Arbeit des Kreiskirchenrates und fasste die wichtigsten Impulse der mehr als sechs Jahre dauernde Amtszeit zusammen.
Positiv zu bewerten sei, dass aktuell fast alle Pfarrstellen und die im diakonisch-sozialen Bereich besetzt sind. Auch dass die ehemaligen Entsendungspfarrerinnen Anna-Luise Amthor (Rangsdorf) und Saskia Triesscheijn (Löwenbruch-Ahrensdorf) im Kirchenkreis bleiben ist ein gutes Signal und vor allem "Grund für Dankbarkeit".


Auch auf die schwierige Situation in der Kirchengemeinde Dahlewitz-Diedersdorf ging die Superintendentin näher ein. Nach dem plötzlichen Tod von Pfarrer Karsten Weyer habe sich die Gemeinde in einen Aufarbeitungsprozess mit externer Begleitung begeben und sich nun auf einen neuen Weg begeben: "Die Gemeinde hat Großartiges geleistet", so Katrin Rudolph.
Im Blick auf Ihre Amtszeit sagte sie, dass es schon erstaunlich sei, wie viel - trotz der coronabedingten Einschränkungen auf den Weg gebracht worden sei:
- Entscheidungsstrukturen gerade im Blick auf Stellenbesetzungen wurden verbessert und beschleunigt.
- Der stellvertretende Superintendent Nico Steffen habe mit dem Baubereich ein eigenes Ressort erhalten, was zu einem kleinen Quantensprung gerade in der Erfassung des Gebäudebestandes geführt habe.
- Mit der fachübergreifenden Zusammenarbeit im Kreisbeauftragtenteam ist ein echter "Think Thank" im Kirchenkreis entstanden.
- Der im Kirchenkreis praktizierte Erprobungsraum in der Gesamtkirchengemeinde im Niederen Fläming (2020-23) ist zum Modell für die gesamte Landeskirche geworden und wird entsprechend auch personell unterstützt. Aktuell gerade auch in unserem Kirchenkreis wieder mit der Entsendungspfarrerin Johanna Moser in der Region um Luckenwalde.
- Nach der akuten Phase der Coronazeit hat es eine Werkstattwoche gegeben, die zu neuen Gottesdienstmodellen geführt habe. Das wurde dann in einem Gemeindekirchenratstag 2024 vertieft.
- Auch das Themenjahr 2024 mit Demokratieworkshops und Biographiearbeit ("Erzähl mir von Morgen" - Anm. d. Red.) wirke mit den Zukunftswerkstätten weiter fort und ab 1. April 2025 mit einem Projekt unter Federführung der Evangelischen Akademie.
- Auch das Profil als Ausbildungs-Kirchenkreis konnte in den letzten Jahren weiter verstärkt werden.
"Ich bin sehr dankbar, dass so vieles gemeinsam gelingen konnte", sagte Katrin Rudolph. Ihre Verabschiedung findet am 13. April um 14 Uhr in einem Kantatengottesdienst in der St. Moritz-Kirche Mittenwalde statt.
Den Blick voraus übernahm anschließend Generalsuperintendentin Theresa Rinecker. Als Leiterin des Verfahrens den Zeitplan zur Neubesetzung des Amtes vor. Die Bewerbungsfrist für Interessierte endet am 22. April. Im Juni und Juni sind Vorstellungsgottesdienste der Kanditat:innen geplant. Und am 24. September soll die Kreissynode zu einer Wahlsynode in Zossen zusammenkommen. Zur Verbreitung des Verfahrens wählten dann die Synodalen die fünf Mitglieder der Vorschlagskommission für die Neubesetzung des Superintendent:innen-Amtes.

Darüber hinaus gab es auch weitere thematische Impulse, die den Kirchenkreis in den kommenden Jahren prägen werden. Allen voran das Kontaktjahr der Landeskirche. Hier warb die neue Kirchenkreisreferentin für Fundraising und Mitgliederkommunikation, Sophie Bentzien, sich mit kleinen Schritten aber einer klaren Strategie auf den Weg zu machen. Dabei gehe es nicht nur um Einwerbung von Spendenmitteln, sondern vielmehr um Kontaktaufbau und Bindung von Menschen.


Diesem Ziel dient auch die neue Spendenleitlinie für den Kirchenkreis, die am Samstag beschlossen wurde und die Gemeindekirchenräten ein Rahmen an die Hand gibt, wie mit Spenden umgegangen werden soll. So ist auch festgehalten, dass die Zuwendungen von Spendern abgelehnt werden sollen, "deren Geschäftspraktiken oder Ziele den kirchlichen Grundsätzen widersprechen." In Zweifelsfällen gibt es nun auch eine Clearingstelle zur Klärung der Sachverhalte. Vorläufig übernimmt der Kreiskirchenrat diese Aufgabe.
Um neue Impulse in der diakonischen Arbeit ging es im Vortrag von Mirjam Brademann, Vorständin im Diakonischen Werk Teltow-Fläming e.V. und Diakoniepfarrerin Britta Rostalsky (Dahme/Mark), die auch Migrationsbeauftragte des Kirchenkreises ist. Beide warben für mehr Vernetzung, eventuell auch dadurch das Kirchengemeinden eine/n Beauftragte/n für Diakonie benennen und Mitglied im Diakonischen Werk werden. "So könnte man gemeinsam das Ehrenamt stärken darüber nachdenken, ob wir nicht gemeinsam nach geeigneten und engagierten Menschen suchen und Einsatzmöglichkeiten identifizieren", so Brademann.

Gut funktioniere das zum Beispiel bereits bei Beratungsangeboten in Zossen und Luckenwalde, aber auch beispielsweise beim Kirchenasyl. Hier berichtete Britta Rostalsky von vielen positiven Erfahrungen im Kirchenkreis, die nicht nur Migrant:innen vor menschenunwürdigen Abschiebeverfahren bewahrt hätten, sondern verbindende Aktionen in den Gemeinden wären. Allerdings gäbe es auch viele sprachliche und mentalitätsbedingte Hürden, die es Geflüchteten nach wie vor erschwerten in unseren Kirchengemeinden eine Heimat zu finden. "Es braucht persönliche Beziehungen, sonst sind viele auch schnell wieder weg", so die Migrationspfarrerin. Vielleicht wären auch hier Patenschaften in den Gemeinden ein probates Mittel, dem zu begegnen.

Zuletzt ging es auch um die erneute Zertifizierung als "Fairer Kirchenkreis". Hier berichtete die Fairness-Beauftragte Annette Petzold von vielen guten Initiativen, wie dem Stadtradeln, der Einführung von Jobtickets, Vereinbarungen zum mobilen Arbeiten, um Fahrtwege zu reduzieren u.v.m. Positiv zu bewerten sei auch, dass die Kirchengemeinden Dahlewitz-Diedersdorf und Ludwigfelde ebenfalls das Siegel anstreben bzw. erhalten haben. Weitere könnten aber durchaus noch folgen. Auch beim Thema "Nachhaltig Gemeindefeste feiern" könnte noch viel verändert werden. Einen Workshop dazu gab es auf dem GKR-Tag Anfang März.



Fotos: Düring/KKZF
Weitere Themen waren: Der Beschluss über eine neue Finanzsatzung des Kirchenkreises, die aber nur in einem Punkt der solidarischen Aufteilung von Einnahmen präzisiert wurde, sowie die erste Lesung des Sollstellenplans für die Jahre 2026 bis 2028, der aber noch keine gravierenden Veränderungen vorsieht.
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